Sonntag, 10. Januar 2016

Ein Wartungsvertrag für unsere Heizung? Nichts schwieriger als das ...

Was, wenn die Heizung einmal streikt? Und das im Winter bei zweistelligen Minusgraden. Zumeist sind Heizungsmonteure in der kalten Jahreszeit gut beschäftigt. Bis man dann einen Termin zur Reparatur bekommt, kann es im dümmsten Fall Tage dauern.
Abhilfe kann da ein Wartungsvertrag schaffen. Klar, kein Problem, dachten wir in unserer unnachahmlich naiven Art, die uns schon in so manches Abenteuer manövrierte ...

Zunächst einmal: keine Angst, unsere Heizung funktioniert einwandfrei. Bis jetzt zumindest. Damit das auch so bleibt, und dass man während der fünfjährigen Gussek-Garantie aufs Haus nicht den Gewährleistungsanspruch der Heizung verliert, sollte man sich um einen lokalen Heizungsmonteur bemühen, der einmal im Jahr nach dem Rechten sieht.
In unserem Haus wurde 2013 die im Gussek-Haus-Grundpreis mit inkludierte Vaillant Gas-Brennwerttherme inklusive einer Solar-Thermieanlage mit 300-Liter-Warmwasserspeicher verbaut. Mit der gesamten Hauzungsanlage sind wir auch sehr zufrieden - alles funktioniert bisher tadellos und störungsfrei.

Die Problematik:
• Wir brauchen einen Heizungsmonteur aus der Region, der auch Vaillant-Heizungen repariert. Klingt banal, ist aber schon die erste größere Hürde. Nicht jede Heizungsfirma repariert Vaillant-Geräte.
• Die auf der Vaillant-Webseite angegebenen Heizungsmonteure in unserer Gegend gab es teilweise gar nicht mehr, oder sie machten inzwischen keine Vaillant-Heizungen mehr oder - und das war sehr verblüffend - hatten kein Interesse*.
• Die Heizungsbauer sind anscheinend in erster Linie daran interessiert, eine neue, komplette Heizungsanlage zu verkaufen und einzubauen. Diese würden sie dann bestimmt sogar auf Anfrage regelmäßig warten. Für von Fremdfirmen verbaute Heizungen hält sich das Interesse allerdings sehr in Grenzen oder geht gar gegen null. Das wurde uns gegenüber auch einmal ziemlich unverhohlen so geäußert.
• Einige Heizungsfirmen wollen durch vollkommen überhöhte Wartungspreise abschrecken. Mit Erfolg: Fast 500 Euro im Jahr für die Wartung einer Gasbrennwerttherme inkl. Solaranlage (natürlich jeweils ohne Ersatzteile!) ist schon ganz schön happig.
* Nachdem die Bauherrin im Jahre 2014 tagelang versucht hatte einen regionalen Heizungsmonteur ausfindig zu machen, hatten wir irgendwann sogar vermeintliches Glück: Es kam jemand, der laut eigenen Angaben willens war, einen Wartungsvertrag mit uns zu machen. Dieser "jemand" hat sich allerdings nach der ersten Wartung nie mehr bei uns gemeldet. Interessanterweise auch nicht, um eine Rechnung zu stellen ... Na dann halt nicht ... Pech gehabt ... wir, sowie auch er ...

Uns gelang es nicht, innerhalb der ersten zwei Jahre seit Fertigstellung unseres Hauses, einen vernünftigen und zuverlässigen Heizungsmonteur ausfindig zu machen, der bereit wäre unsere von Gussek verbaute Gasheizung regelmäßig zu warten. Diese Erfahrung mussten wir übrigens bereits schon machen, als es im März 2013 darum ging, den Flüssiggastank an die Heizung anzuschließen. Auch hier war die Begeisterung für fremdverbaute Geräte gering und so gut wie kein Unternehmen hatte daran Interesse. Glücklicherweise fanden wir irgendwann doch noch eine Firma, die uns die Gasleitung baute. Leider ist diese Firma von unserem Wohnort zu weit entfernt, so dass mit diesem Unternehmen kein vernünftiger Wartungsvertrag zustande kommen konnte.

Unsere Lösung:
• Wir haben jetzt direkt mit Vaillant einen Wartungsvertrag abgeschlossen. Das ging erstaunlich unkompliziert und zügig. Dabei haben wir uns jetzt für die Premium-Variante entschieden: Für 270 Euro pro Jahr wird jetzt einmal jährlich die Brennwerttherme und die Solaranlage gewartet und wir bekommen 10 Prozent Nachlass auf Originalersatzteile. Außerdem wird uns garantiert, dass innerhalb 24 Stunden nach einer Störungsmeldung ein Monteur bei uns eintrudelt, der die Heizung wieder in Gang setzt. Das kann nach eigenen Erfahrungen in einer sehr kalten Jahreszeit durchaus ein entscheidender Punkt sein.

Die Kosten in der Realität:
Der Vaillant-Kundendienst war im Dezember 2015 das erste Mal bei uns und hat sich professionell und ordentlich um die Wartung gekümmert. Inklusive einiger Ersatzteile (ein Kanister Solarflüssigkeit, einige Kleinteile und einen Dichtungssatz) belief sich die Rechnung für die erste Wartung auf zirka 340 Euro. Auch das ist natürlich Geld, das man als Eigenheimbesitzer in seine Nebenkosten mit einplanen sollte.

Ähnliches wie für unsere Vaillant-Heizung gilt im Übrigen für unsere SYR-3000-Wasserenthärtungsanlage. Auch hierfür kam im November 2015 der SYR-Kundendienst des Herstellers und wartete und reinigte das Gerät. Laut Kundendienstmitarbeiter reicht das in unserem Fall alle zwei Jahre. Eine Rechnung kam bisher noch nicht, den Betrag werde ich zu gegebener Zeit hier nachtragen.

Unsere Heizungsanlage: Links die Brennwerttherme,
in der Mitte der 300-Liter-Wasserspeicher und
rechts oben die Solaranlage.
Das Innenleben der Solaranlage.