Freitag, 17. Juni 2016

Projekt Rollrasen - der Garten-Endspurt!

Gestern Mittag wurde endlich der Rollrasen geliefert. Gottseidank spielte das Wetter mit: Strahlender Dauerregen. In Strömen. Unsere Frösche liebten es. Wildes Geknatter und Gequake. Es klang, als wollten sie uns auslachen. Nach einigen laut ausgesprochenen Froschschenkelrezepten herrschte dann endlich wieder Ruhe.

Rasenrollen als Rollrasen: Los ging es!
Bewaffnet mit einem alten, frisch geschärften Brotmesser begaben wir uns ins kühle Nass. Der Rollrasen wurde in 40cm breiten, 2,50m langen, aufgerollten Streifen auf einer Pallette geliefert und musste zeitnah verlegt werden, da durften wir mit dem Wetter nicht zimperlich sein.
Zuerst wurde der mitgelieferte Starterdünger vorsichtig mit einem Rechen eingearbeitet. Dann verlegten wir die ersten Bahnen. Überstehende Rasenstücke wurden mit dem Brotmesser abgeschnitten. Das Ganze war in unserem Fall ein recht umständliches Gepuzzel und hat deshalb so etwa 2-2,5 Stunden gedauert. Größere Flächen lassen sich mit Rollrasen natürlich verhältnismäßig schneller begrünen.
Danach wurde noch mit der in einem Baumarkt ausgeliehenen Rasenwalze einige Male darübergewalzt, damit sich die Rasensode mit dem Untergrund möglichst gut verbindet und alles gut anwurzeln kann.

Der anstrengendste Teil des Rollrasenverlegens war allerdings die Vorbereitung des Untergrundes. Durch jahrelanges Herumtrampeln und Befahren mit Schubkarre und Co. waren die zu begrünenden Wege leider äußerst gut verdichtet. Nur der seit Wochen herrschende Regen hielt den Boden dieses Jahr relativ geschmeidig. Trotzdem haben wir wieder Tonnen über Tonnen an »steiniger, bröckeliger Erde« zur Deponie gefahren. Reifenschaden am Zugfahrzeug inklusive ... *grrr* ...
Nach dem händischen Umstechen und dem Entfernen tonnenweiser Steine und unzähmbarer Lehmbrocken wurde der Boden zunächst mit reichlich Sand und einem Bodenaktivator vermengt, und schließlich noch ausreichend Humus hinzugegeben. Diese Aktion hat insgesamt mehrere Tage gedauert und wurde ständig durch Regen, Dauerregen, Gewitter, Wolkenbrüche, Schauer oder Mittagspausen unterbrochen ...

Doch jetzt liegt er, der Rasen. Er sieht sehr ungewohnt aus. So grün. Irgendwie so sauber. Wir sind das wirklich noch nicht gewohnt. Der im Winter vermosende, meist mit Unkraut durchzogene Dreckpfad und auch der mit hässlicher, in der Sonne nach Weichmachern stinkende Durchgangsweg gehörten nach zwei Jahren schon fast zum Normalbild. Etwa so, wie eine jahrelang hängende Glühbirne als Lampenersatz. Merkt man irgendwann nicht mehr. Bei Nachfrage wird mit »Designerlampe« geantwortet. In unserem Fall eben »Designerweg«, »Kunstlehrpfad« oder »Erfahrungsfeld der Sinne«. Aus. Vorbei. Es wurde grün ...

Schattenbeet
Ein weiterer, mit hässlicher Folie abgedeckter Bereich war bisher das zukünftige Schattenbeet hinter dem Carport. Wir dürfen mit stolz geschwellten Brüsten verkünden: Es ist vollbracht!
Nach knapp 30 Litern (pro Quadratmeter!) Regen die vergangenen 24 Stunden war der Boden perfekt vorbereitet für das fröhliche Einzel-Schlamm-Catchen-der Frauen der Bauherrin. Und tatsächlich: Das Experiment »Wie komprimiere ich einen Pflanzplan für 30qm auf 18qm ohne auch nur auf eine einzige Pflanze verzichten zu müssen« ist gelungen! *Applaus*

Somit ist unser Garten jetzt prinzipiell fertig. Fertig? Naja, fast fertig. Es fehlen noch eine Handvoll Stauden für das Schotterbeet. Aber das kann gerne (sehr gerne!) bis zum kommenden Jahr warten.

Hier einige Impressionen:

Zu schön zum Golfspielen: Betreten
der Rasenfläche (noch) verboten!
Endlich komplett: Die Terrasseneinfassung
Auch die Pergolabegrünung
(Wein und ein Geißblatt) gedeiht prächtig!
Abschlussarbeit: Teile des Rasens
haben die Bauherrin verunsichert.
Hier sollten eigentlich noch
ein paar Blumen hin ...
Geh-Beets-Mühle: Das Schattenbeet mit Begleitgrün.
So sah es noch bis vor kurzem aus: Plaste wohin das Auge blickt.
Vorbereitungen: Umstechen und
mit Sand und Bodenaktivator
versehen, ...

... tonnenweise Dreck auf die Deponie
fahren (#bauschuttabo), ...
... Arbeitsgerätschaft* im Baumarkt leihen, ...
(* es handelt sich hierbei um eine Rasenwalze. Diese ist bei
Abholung erstaunlich leicht, bis man sie mit gefühlten
100 Liter Wasser füllt. Dann walzt es sich echt gut!)
... auf die Walz gehen / Walzen bis der Arzt kommt /
Langsamer Walzer / Wiener Walzer, ...
... auch nach dem Regen noch recht schön: Fertiger Untergrund.
30 Quadratmeter Rollrasen auf Einwegpalette im Regen.
Ist ein wenig wie Laminat verlegen,
nur anders ...
Unruhiges Gesamtbild. Eine Bahn
wurde entgegengesetzt der
Rollrichtung verlegt. Da hilft
auch Kämmen nichts mehr ...
Auch das Schattenbeet besteht zu fast 95% aus Schweiß
und Tränen. Handarbeit im wassergesättigten Lehmboden.
Das Ergebnis: Ein Träumchen! Üppigste Bepflanzung ...
... und ein Wartungs-Rasen-Weg
für den netten Flüssiggaslieferanten.

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